Löffelstrandläufer im Brutgebiet. © Chris Schenk


SPENDENAUFRUF

Löffelstrandläufer – diese nicht nur unter Limikolenfreunden bekannte und geschätzte Vogelart mit der seltsamen Schnabelform und der besonderen Ausstrahlung ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus des globalen Artenschutzes getreten.


Küken des Löffelstrandläufers. © Pavel Tomkovitch

Im Rahmen aufwendiger Feldforschungen an den schwer zugänglichen Brutplätzen in den Küstengebieten Tschukotkas und Nord-Kamschatkas in Nordost-Russland stellte sich heraus, dass dieser Watvogel innerhalb weniger Jahre dramatische Bestandseinbußen hinnehmen musste.


Verbreitung des Löffelstrandläufers. © G. Bunting/ArcCona


Brutgebiet des Löffelstrandläufers in Chukotka. © T. Noah

Im Jahr 2000 wurde der globale Brutbestand noch auf ca. 1000 BP geschätzt, 2009 dann nur noch auf 120–200 BP. Der Löffelstrandläufer gilt inzwischen als unmittelbar vom Aussterben bedroht („Critically Endangered“). Dies veranlasste eine internationale Forschergruppe um Dr. Christoph Zöckler (Cambridge/UK) und Dr. Evgeny Syroechkovskiy (Moskau) dazu, die Öffentlichkeit zu informieren und einen Rettungsplan zu erstellen, damit der Löffelstrandläufer in wenigen Jahren nicht das gleiche Schicksal erleiden wird wie jüngst der Dünnschnabelbrachvogel.


Dr. Christoph Zöckler verhandelt mit einem Dorf-Oberhaupt
auf der Insel Nan Thar in Myanmar, 2009. © Axel Bräunlich

Die Ursachen für den dramatischen Rückgang dieser von jeher seltenen Vogelart waren lange Zeit unbekannt und wurden zum Teil sehr kontrovers diskutiert. Zweifellos spielen die rasanten anthropogen bedingten Veränderungen an den Küsten, insbesondere des Gelben Meeres (Durchzugsgebiete), eine wichtige Rolle. Auch der Klimawandel könnte sich negativ auf die Qualität der Bruthabitate auswirken. Doch erst im Rahmen einer Expedition an den nördlichen Küstenabschnitt von Myanmar (Burma) im Januar 2009 – an der auch drei Ornis aus Deutschland teilnahmen – wurde deutlich, dass die systematische Jagd auf überwinternde Limikolen durch die lokale Bevölkerung einen maßgeblichen Anteil am aktuellen Rückgang hat.


Löffelstrandläufer-Expedition, Myanmar, 2009. © Axel Bräunlich

Zählung von Löffelstrandläufern, Myanmar, 2009. © Axel Bräunlich

Zumindest in Myanmar wird dem Löffelstrandläufer zwar nicht gezielt nachgestellt, aber als Beifang gelangen regelmäßig einige Vögel in Netze und Fallen der einheimischen Bevölkerung. Durch rasch eingeleitete, gänzlich unbürokratische Maßnahmen konnte die Limikolenjagd dort zunächst gestoppt werden – ein erster kleiner Teilerfolg.


Löffelstrandläufer im Watt der Insel
Nan Thar, Myanmar. © Axel Bräunlich


Löffelstrandläufer im Watt der Insel
Nan Thar, Myanmar. © Axel Bräunlich

Ganz aktuell kam nun die Kunde eines britischen Forschungsteams, dass im Süden von Bangladesch (unmittelbar angrenzend an der Grenze zu Myanmar) im letzten Winter in einem kleinen Gebiet 22 Löffelstrandläufer gefangen und getötet wurden. Ausgehend vom derzeit 500–800 Individuen umfassenden Weltbestand (Zöckler u.a. 2010) lässt sich die Bedeutung dieses „Jagderfolgs“ leicht ausmalen. Es besteht also dringender Handlungsbedarf!


Dorf auf der Insel Nan Thar. © Axel Bräunlich

Nun sollen die in Myanmar gesammelten positiven Erfahrungen im Hinblick auf die Einstellung der Watvogeljagd auch in Bangladesch angewendet werden. Für die baldige Durchsetzung eines Jagdstopps werden umfangreiche finanzielle Mittel benötigt.

Da die Aktivitäten zum Schutz des Löffelstrandläufers bislang vor allem auf nicht-staatlicher Basis ablaufen, sind wir dringend auf Spenden angewiesen.

Das eingehende Geld wird vor Ort von unseren Partnern Bangladesh Bird Club in Bangladesch und BANCA (Biodiversity and Nature Conservation Association, BirdLife International Affiliate) in Myanmar ausschließlich für die Einstellung der jagdlichen Aktivitäten eingesetzt.

Es sollte auf das Konto der Manfred Hermsen Stiftung überwiesen werden.

Manfred-Hermsen-Stiftung
Bankhaus Carl F. Plump & Co.
BLZ: 290 304 00
Konto-Nr. 757 60
mit dem Hinweis (Verwendungszweck) auf das
Projekt "Löffelstrandläufer MHS-P-1019"

Spenden sind steuerlich absetzbar. Eine Spendenbescheinigung wird ab einer Summe von mind. 50 Euro ausgestellt. Da anhand einer Überweisung die Anschrift der Spenderinnen/Spender nicht erkennbar ist bitte eine kurze Email an <info [at] m-h-s.org>, Betreff "Löffelstrandläufer" senden.

Für weitere Fragen stehen wir Euch / Ihnen jederzeit zur Verfügung. Email: Tom Noah <tomnoah [at] t-online.de> oder Axel Bräunlich <birdingmongolia [at] hotmail.com>.


Wir haben die Rettung des Löffelstrandläufers in der Hand! © Chris Schenk